Bärbel Höhn verspricht „kräftigen“ Zuschuss
Energiebeauftragte besucht Belu-Ugandahilfe in Lorup
Ersteller: Lambert Brand (NOZ)
Lorup Die Energiebeauftragte des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Afrika, Bärbel Höhn, hat der Belu-Ugandahilfe „kräftige finanzielle Unterstützung“ versprochen. Damit haben die Emsländer sie überzeugt.
Auf einer Informationsveranstaltung der Belu-Ugandahilfe in Lorup sagte Bärbel Höhn dem Verein eine „kräftige finanzielle Unterstützung“ zu. Das besonders mit Blick auf den weiteren Aus- und Aufbau der Windpumpen und stromerzeugender Windräder in dem afrikanischen Staat durch die emsländische Hilfsorganisation.
In einem Gespräch mit unserer Redaktion zeigte sich Höhn sehr angetan von dem erfolgreichen „zweigleisigen“ Engagement der Belu-Ugandahilfe als sogenannte nichtstaatliche Hilfsorganisation (NGO). Neben der Hilfe zur Selbsthilfe für die Menschen in vielen Lebensbereichen lege der Verein großen Wert auf klimaschonende Maßnahmen. Das Konzept der Belu-Ugandahilfe passe sehr gut zu den Zielen ihres eigenen Aufgabebereichs, der insbesondere das Fördern der Bürgerenergie in Afrika beinhalte.
Windkraft hat hohen Stellenwert
„Jeder zweite Mensch in Afrika hat keinen Zugang zum elektrischen Strom“, sagte Höhn. Es sei sehr wichtig, dass die Energie klimafreundlich von den Erneuerbaren komme und nicht von Kohle oder Öl. Dabei nehme die Windkraft einen hohen Stellenwert ein. Daher sei es sehr wichtig, dass einfache kostengünstige Windkraftanlagen eingesetzt würden.
Und genau an dieser Stelle kann die Belu-Ugandahilfe punkten: Die ehemalige grüne Ministerin für Umwelt und Landwirtschaft in Nordrhein-Westfalen besichtigte nach der Veranstaltung in Lorup den Prototyp einer unter Leitung des Bremer Hochschulprofessors Horst Crome entwickelten Kukate-Windpumpe in einem Windpark in Lorup. Das Ziel von „Belu“ und Crome ist es, zunächst in Afrika mit einfachen Mitteln Windpumpen aufzubauen, unter anderem zur Bewässerung von Anbauflächen. Crome, der zu diesem Thema auf der Veranstaltung in Lorup ein Referat hielt, ging dabei auf Einzelheiten der Entwicklung und den Stand der Technik ein.
Auch das Belu-Projekt, in Uganda statt Zement Miscanthusasche als Bindemittel für selbst gepresste Bausteine einzusetzen, fand bei der Energiebeauftragten Bärbel Höhn Anerkennung. Wie der Zuschlagstoff aus Miscanthusasche als Ersatz für Zement dienen kann und welche Perspektiven sich für den künftigen Einsatz ergeben, erklärte auf der Veranstaltung in Lorup Professor Eduardus Koenders vom Institut für Werkstoffe im Bauwesen der TU Darmstadt.
Die „Belu-Asche“, wie man den zukunftsträchtigen Werkstoff mittlerweile auch nenne, habe gute Chancen, wegen der wesentlich CO2-freundlicheren Herstellung ein Bindemittel der Zukunft zu sein. Alle Forschungsergebnisse sähen „sehr gut aus“ und könnten in Afrika in kleinen Schritten auch umgesetzt werden. Ob dieser Zementersatz auch in Deutschland eine echte Alternative sein kann, ließ Koenders offen. Dazu müsse insbesondere geklärt sein, wie die meterhohe Miscathus-Graspflanze, die man über 20 Jahre lang ernten könne, hier in großen Mengen angebaut und geerntet werden könne.
Die Belu-Vertreter, unter ihnen auch deren Gründer Bernhard Rickermann und Ludwig Wilkens, zeigten ihren Gästen auch den Prototyp der Steinpresse, mit der ebenfalls umweltfreundliche Bausteine mit einfachen Mitteln hergestellt werden können.